10.09.2021:

Stellungnahme zur Neugestaltung des Marktplatzes in Schwerte || Neues Pflaster auf dem Marktplatz?

Das Pflaster des Marktplatzes sei erneuerungsbedürftig heißt es von Verwaltungsseite. Es drängt sich allerdings nach regelmäßigem Aufenthalt auf dem Marktplatz auf, dass notwendige Ausbesserungsmaßnahmen, eine Reinigung des Pflasters, sowie eine barrierefreie Gestaltung der wichtigsten Wegebeziehungen und die kreative Neugestaltung des Kleinen Marktes mit einfachen Mitteln bestens geeignet sind den Markplatz insgesamt schön und funktional zu gestalten. Bäume bleiben mit einfachen und behutsamen Maßnahmen ebenfalls unberührt.
Die Zwinglichkeit von Vorgaben aus der Verwaltung, wie Sie der Politik vorgetragen werden, scheinen nach erster Sichtung der Sachlage mit Fachkunde, einer Umgestaltung mit einfachsten Mitteln ganz und gar nicht entgegen zu stehen.
Die Verwaltung könnte sich vielmehr dahingehend besinnen, dass sie an enge Rahmenbedingungen gebunden ist, wenn es um die Verwendung öffentlicher Mittel geht. Die Notwendigkeit und Unabweisbarkeit dieser weitreichenden Schönheitsoperation unter Beeinträchtigung der Bäume ist von Beginn an nicht belegt.
Der Argumentation, dass das vorhandene Pflaster nicht mehr den Anforderungen genügt kann nicht gefolgt werden. Tatsächlich ist von Unternehmen zu hören, dass das vorhandene Pflaster einen guten Wert hat und in dieser Eigenschaft sehr gerne zur weiteren Verwendung abgeholt würde!

Die vorgetragene Erneuerung mit besonders teurem Pflaster mit Fugenverguss ist angesichts der finanziellen Lage und des Zustandes des Platzes zurückzuweisen!

Diese Zurückweisung bezieht auch die Bedenken mit ein, die mit der Anlage und Erweiterung von Steinbrüchen und den damit verbundenen Emissionen und Naturbeeinträchtigungen verbunden sind. Der Grundsatz des Flächen- und Ressourcenschutzes gilt nicht nur für das reduzierte Sichtfeld der Stadt Schwerte.

Der Platz ist vor Jahren im Rahmen des Abbruchs zahlreicher schützenswerter Gebäude zum Bau des sognannten CityCenters bereits erheblich in die Kritik gekommen. Dennoch: Der heutige Zustand dokumentiert mit seinen liebgewonnenen kleinen Unzulänglichkeiten eine Entwicklung der Stadt und stellt das Verbindungsglied von St.Viktor, den verbliebenen Altbauten und dem alten Rathaus dar:

Dem Gedanken an den Austausch des Pflasters ist womöglich besser mit einer Initiative zur Unterschutzstellung des gesamten Ensembles „Platz und Umgebung“ zu begegnen.

Zu dieser Unterschutzstellung gehören dann auch die Bäume, die anerkannterweise in einem guten Zustand sind.

Die Finanzierung des City-Centers, das noch in der vergangenen Wahlperiode erhebliche Kopfschmerzen bezüglich des Förderbescheides gemacht hat, ist noch heute als ein mahnendes Beispiel der Negativentwicklung in Erinnerung. Aber nicht nur solche städtebauliche und Renomiergelüste stehen der Neupflasterung entgegen. Die finanzielle Lage der Stadt und die dringenden Aufgaben beispielsweise zur Verbesserung der Wohnverhältnisse und in zahlreichen Fällen, die dringende Verbesserung der Arbeitsmarkt- und Geschäftssituation und der sozialen Verhältnisse, fordern einen sparsamen Umgang mit den Bürger*innen – Geldern.

Erscheint es nicht eher unverschämt, wenn – von der Wahrnehmung her – fast dreist – vorrangig Geld für die wohl unnötigsten Dinge ausgegeben wird?

Andreas Czichowski
Fraktionsvorsitzender

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